Wissen Sie, was Ihr Schufa-Score über Ihre Kreditwürdigkeit verrät und wie die einzelnen Einstufungen in der Schufa-Score-Tabelle zu verstehen sind?
Der Schufa-Score ist das zentrale Instrument zur Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern in Deutschland. Er beeinflusst maßgeblich, ob und zu welchen Konditionen Kredite, Mietverträge oder Mobilfunkverträge vergeben werden.
In diesem Artikel wird umfassend erklärt, wie der Schufa-Score funktioniert, wie die Score-Tabelle aufgebaut ist, welche Bedeutung die einzelnen Einstufungen haben und wie sich Verbraucher in den verschiedenen Klassen positionieren können.
Was ist der Schufa-Score?
Der Schufa-Score ist ein von der SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) entwickelter Zahlenwert, der die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der eine Person ihren Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft nachkommen wird. Die Skala reicht von 0 bis 100 Prozent. Je höher der Wert, desto geringer das Ausfallrisiko und desto besser die Bonität des Betroffenen.
Die SCHUFA sammelt dazu Daten über das Zahlungsverhalten von Millionen Verbrauchern und berechnet daraus individuelle Scores. Diese werden regelmäßig aktualisiert – der Basisscore etwa alle drei Monate, branchenspezifische Scores sogar täglich.
Wie wird der Schufa-Score berechnet?
Die genaue Berechnungsmethode ist ein Geschäftsgeheimnis der SCHUFA. Bekannt ist jedoch, dass zahlreiche Faktoren in die Bewertung einfließen:
- Pünktlichkeit bei der Begleichung von Rechnungen
- Anzahl und Art der bestehenden Kredite
- Laufzeit und Historie von Kreditbeziehungen
- Anzahl der Girokonten und Kreditkarten
- Häufigkeit von Umzügen und Änderungen der persönlichen Daten
- Vorhandensein von Negativmerkmalen wie Mahnverfahren, Inkasso oder Privatinsolvenz
Nicht berücksichtigt werden hingegen Angaben wie Einkommen, Beruf, Familienstand oder Nationalität.
Die Schufa-Score-Tabelle im Überblick
Der Schufa-Basisscore wird in verschiedene Klassen unterteilt, die das Ausfallrisiko eines Verbrauchers widerspiegeln. Die folgende Tabelle zeigt die gängigen Einstufungen und deren Bedeutung:
Scorewert | Einstufung | Risiko für Kreditgeber |
---|---|---|
> 97,5 % | Extrem niedriges Risiko | Sehr gute Bonität |
95 % – 97,5 % | Geringes bis überschaubares Risiko | Gute Bonität |
90 % – 95 % | Normales bis leicht erhöhtes Risiko | Durchschnittliche Bonität |
80 % – 90 % | Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko | Eingeschränkte Bonität |
50 % – 80 % | Sehr hohes Risiko | Schlechte Bonität |
< 50 % | Extrem hohes Risiko | Sehr schlechte Bonität |
Bedeutung der Einstufungen
Sehr guter bis guter Score (> 95 %):
Personen mit einem Score über 95 % gelten als sehr kreditwürdig. Sie erhalten in der Regel problemlos Kredite, Mietwohnungen oder Verträge und profitieren von günstigen Zinskonditionen. Das Risiko für Kreditgeber ist hier minimal.
Durchschnittlicher Score (90 % – 95 %):
In diesem Bereich ist die Kreditwürdigkeit noch akzeptabel. Es kann jedoch sein, dass Kreditgeber genauere Prüfungen vornehmen oder die Konditionen nicht ganz so günstig sind.
Erhöhter bis sehr hoher Score (80 % – 90 %):
Hier steigt das Risiko für Kreditgeber deutlich. Kreditanfragen können abgelehnt oder nur zu ungünstigen Konditionen bewilligt werden. Oft sind in dieser Gruppe bereits kleinere Negativmerkmale vorhanden.
Niedriger Score (< 80 %):
Je höher Ihr SCHUFA-Score, desto geringer ist das Risiko für den Kreditgeber. Dass Sie den Kredit nicht zurückzahlen können, wird weniger wahrscheinlich.
Allerdings ist der Schufa-Score nur ein Faktor unter mehreren. Auch Einkommen, Beschäftigungssituation und andere finanzielle Verpflichtungen werden bei der Kreditvergabe berücksichtigt.
Warum gibt es das Scoring-Verfahren?
Das Scoring-Verfahren dient dazu, Risiken für Kreditgeber möglichst objektiv und datenbasiert einzuschätzen. Ohne Scoring müssten Banken und andere Anbieter das Ausfallrisiko pauschal auf alle Kunden umlegen, was zu höheren Zinsen für alle führen würde. Das individuelle Scoring sorgt für mehr Fairness: Wer zuverlässig zahlt, profitiert von besseren Konditionen.
Wie kann man den eigenen Schufa-Score verbessern?
- Rechnungen und Kreditraten immer pünktlich bezahlen
- Nicht zu viele Kredite gleichzeitig aufnehmen
- Unnötige Girokonten und Kreditkarten kündigen
- Regelmäßig die eigenen Schufa-Daten prüfen und falsche Einträge korrigieren lassen
- Kreditanfragen gezielt stellen und nicht unnötig häufig
Verbraucher haben das Recht, einmal pro Jahr kostenlos eine Selbstauskunft bei der SCHUFA anzufordern, um die gespeicherten Daten und den eigenen Score zu überprüfen.
Fazit
Die Schufa-Score-Tabelle ist ein zentrales Werkzeug zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern in Deutschland. Sie bietet eine objektive Grundlage für Kreditgeber und andere Vertragspartner, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren.
Ein hoher Score öffnet Türen zu günstigen Krediten und Verträgen, ein niedriger Score kann hingegen zu Ablehnungen führen. Verbraucher können ihren Score aktiv beeinflussen, indem sie auf ein verantwortungsvolles Zahlungsverhalten achten und regelmäßig ihre Daten überprüfen.
Das Scoring-System trägt so zur Stabilität und Fairness im Finanzsystem bei – sowohl für Kreditgeber als auch für Kreditnehmer.